Schon früh pulsierte eine kreative Ader durch meinen Körper und kitzelte mich bis in die Fingerspitzen. Kaum konnte ich einen Stift halten, ohne ihn lediglich als Kaustange zu benutzen, malte ich. So entstanden die ersten zaghaften Schritte in eine kunterbunte Welt der Fantasie, die im Laufe der Jahre auch dann und wann dunklere Nuancen annahm.Nun sind Bilder zwar aussagekräftig und erzählen beizeiten ihre eigenen Geschichten, jedoch konnte ich diese schon immer besser mit Worten umschreiben. Die ersten Kurzgeschichten nahmen somit Form an und verdichteten sich Pflanzengleich zu einem wahren Dickicht aus Fiktion und Realität. Wobei meine Leser gerne rätseln dürfen, wo die Fiktion endet und die Realität anfängt, oder umgekehrt. Jedenfalls prägt mein unerschütterlicher Glaube daran, dass jedes noch so Schlechte auch einen guten Kern hat, meine literarischen Ergüsse. Wohingegen meine geistigen Kinder sich gerne einmal verselbstständigen. Vermutlich würde mich ein heimlicher Beobachter wegfangen lassen, wenn er miterlebt, wie ich beim Schreiben in wilde Diskussionen mit allzu störrischen Charakteren verbal verstrickt bin, die aufgrund ihrer Lebendigkeit eben ihren ganz eigenen Kopf haben und mich gern einmal herausfordern, um diesen durchzusetzen. Das endgültige Urteil, ob ihnen das auch gelingt, überlasse ich jedoch gern meiner Leserschaft. Wenngleich die treusten Seelen unter ihnen das Privileg genießen dürfen, schon vor der Erscheinung des jeweiligen Buches in die mannigfaltige Welt meiner Schaffenskraft abzutauchen, indem sie meinen privaten Lesungen lauschen. Allen anderen wünsche ich viel Freude mit meinen Werken. In der Hoffnung den einen oder anderen ein paar entspannte, vergnügliche oder auch mal wohlig erschauernde Stunden zu bereiten.
Alles Liebe, Eure Leandra Low.